Versicherungsausgaben der Haushalte steigen an

In den letzten zehn Jahren verzeichnete das Statistische Bundesamt einen Anstieg der Ausgaben von Haushalten für Versicherungen um fast 39 Prozent. Die zunehmenden Kosten werden vor allem durch Naturkatastrophen verursacht.

Die finanziellen Aufwendungen der deutschen Privathaushalte für Versicherungen sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Im Jahr 2022 betrugen die durchschnittlichen Ausgaben dafür 1596 Euro, was laut Angaben des Statistischen Bundesamts am Dienstag einen Anstieg um knapp 39 Prozent im Vergleich zu 2012 mit 1152 Euro bedeutet. Insbesondere zu Jahresbeginn machen sich diese Ausgaben bei vielen Haushalten bemerkbar, wenn häufig die Jahresbeiträge fällig werden. Die Hauptkomponenten dieser Ausgaben waren vor allem private Schadens- und Unfallversicherungen wie Haftpflicht-, Hausrat- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen, die laut den Statistikern im Jahr 2022 mit 600 Euro oder einem Anteil von 38 Prozent zu Buche schlugen.

Betrifft alle Versicherungssparten

Die durchschnittlichen Kosten für die Kfz-Versicherung beliefen sich auf 468 Euro. Das entspricht in etwa 29 Prozent der Gesamtausgaben für Versicherungen. Für freiwillige Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge zahlten die Menschen im Durchschnitt etwa 288 Euro (18 Prozent).

Die Versicherer haben zuletzt hohe Kosten aufgrund von Naturkatastrophen beklagt.

Hinsichtlich zusätzlicher privater Kranken- und Pflegeversicherungen, wie beispielsweise Krankenhaustagegeld, betrugen die Ausgaben durchschnittlich 240 Euro (15 Prozent). Nicht in diesen Angaben berücksichtigt sind unter anderem Beiträge zur Sozialversicherung sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit der Bildung von Geldvermögen, wie private Lebensversicherungen.

Die Beiträge zur Krankenversicherung steigen grundsätzlich, weil sich die Behandlungskosten im Gesundheitssystem laufend erhöhen. Auch 2024 gibt es deshalb Beitragsanpassungen.

Einen großen Anteil an den Preiserhöhungen haben die Extremwetterereignisse

Die Versicherer haben zuletzt hohe Kosten aufgrund von Naturkatastrophen beklagt. Im Jahr 2023 verursachten Hagel, Stürme und Überschwemmungen in Deutschland fast fünf Milliarden Euro an Kosten für die Anbieter.

Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzte die versicherten Schäden auf rund 4,9 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 900 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. „Leider liegen sie damit ziemlich stabil auf dem hohen Niveau des langjährigen Durchschnitts“, kommentierte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Der größte Teil des Schadens in Höhe von 3,6 Milliarden Euro entfällt auf die Sachversicherer. Die Bilanz der Kfz-Versicherer fiel dagegen überdurchschnittlich schlecht aus, mit 465.000 Schäden im Volumen von 1,3 Milliarden Euro, vor allem aufgrund häufiger Hagelschläge im Sommer.

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